Dass Rot-Weiss Essen alle 3856 Auswärtstickets für das Duell bei Borussia Dortmund II absetzen würde, dürfte nicht viele überraschen. RWE kommt mit Rückenwind, das formstärkste Team der 3. Liga hat zuletzt den FC Ingolstadt mit 2:0 besiegt.
Da sich auch noch RWE-Fans im Heimbereich des Stadions Rote Erde tummeln, haben die Essener einen Saisonrekord in Dortmund aufgestellt. Denn die über 4000 Rot-Weissen stellen den größten Gästeanhang der laufenden Saison in Dortmund.
Arminia Bielefeld war zuletzt an einem Sonntag um 19:30 Uhr ebenfalls mit starken 3600 Mann in der Bierstadt, feierte einen 4:0-Sieg. Dagegen dürften die RWE-Fans am Samstagmittag sicherlich auch nichts einzuwenden haben.
Auf Platz drei folgt Hansa Rostock, die an einem Samstagmittag 3300 Fans mit in den Ruhrpott gebracht haben. Dann kommt Alemannia Aachen mit 270.
Bis es für RWE so weit ist und sie es den Bielefeldern eventuell nachmachen können, ist es aber noch ein ganzes Stück Arbeit. "Der Gegner hat es in sich. Der BVB hat vor diesem Derby seine Ergebniskrise beendet. Sie haben zuletzt ein extrem emotionales Erfolgserlebnis in Aachen gefeiert und sind vor dieser großen Kulisse nach einem 0:2 noch zu einem 2:2-Remis gekommen. Das gibt zusätzliche Kraft", warnte RWE-Trainer Uwe Koschinat im Vorfeld.
Rot-Weiss Essen: Golz - Rios Alonso, Schultz, Kraulich - Eitschberger, Gjasula, Moustier, Brumme, Safi, A. Arslan - Martinovic
Schiedsrichter: Kevin Behrens
Und weiter: "Es ist immer schwierig zu prognostizieren, mit welcher Mannschaft ein U23-Team antritt. Ich befürchte, dass es keine Abstellungen nach oben geben wird. Über uns hat sich der BVB auch nur spärlich geäußert."
Wie verrückt der Abstiegskampf ist, verdeutlicht auch noch einmal diese Aussage von Koschinat: "Die Dortmunder sind sich der Tatsache bewusst, dass sie mit einem Heimsieg und dann 36 Punkten einen sehr kurzen Weg zum Klassenerhalt hätten. Die Schwere der Situation im Abstiegskampf zeigt, dass wir einen Punkt aus Dortmund mitnehmen und trotzdem unter den Strich fallen könnten."
Interessant wird es vor allem, wenn am Sonntag, 2. März, Alemannia Aachen beim SV Waldhof Mannheim zu Gast sein wird. Im günstigsten Fall könnte RWE vor den Aachenern ins Ziel einlaufen, im schlechtesten Fall am Ende sogar noch hinter Mannheim landen.